Mitten in Coronakrise sollen Kindergartengebühren in Ansbach massiv erhöht werden
OLA warnt vor „Politik der sozialen Kälte“ und beantragt kostenfreie Kitas in Kernzeit
Familien mit Kindern derzeit stark belastet - „Chancengleichheit fördern“
Wenn es nach dem Willen von Stadträten aus CSU, BAP, SPD, FW und AfD im Hauptausschuss geht, sollen Ansbachs Familien abermals geschröpft werden: Die Kindergarten-Gebühren sollen um bis zu 90 Prozent steigen; in der Krippe sind gar Steigerungen bis 227 Prozent geplant. Die Stadtratsfraktion der Offenen Linken Ansbach (OLA) beantragt jetzt die Beitragsfreiheit zumindest in der Kernzeit bis zu sechs Stunden (siehe Anhang).
„Familien mit Kindern sind infolge der harten Einschränkungen im Bildungs- und Freizeitbereich die Leidtragenden der Coronapolitik. Kurzarbeit und Existenzsorgen wirken sich nicht selten zusätzlich monetär aus. Die Bundesregierung hat unlängst festgestellt, dass der Kinderbonus die wirksamste Coronahilfe ist. Geld, das die Politik den Familien lässt, wird zum großen Teil sofort wieder investiert – oft zu Gunsten des Handels und des Handwerks vor Ort“, erklärt Fraktionsvorsitzender Boris-André Meyer.
Die OLA warnt vor weiteren Belastungen: „Eine solche Politik der sozialen Kälte vertieft vielmehr die Wunden, die das Coronajahr gerade bei Familien mit Kindern geschlagen hat, und würgt die Ansbacher Wirtschaft weiter ab.“
Die Verwaltung musste im Hauptausschuss einräumen, dass infolge der massiven Gebührenerhöhung Eltern aus finanziellen Gründen ihre Kinder später oder weniger in die Kita gehen lassen könnten. Durch die Bereitstellung von kostenlosen Kindergartenplätzen könnten Kinder aus allen Bevölkerungsschichten ein qualitativ hochwertiges Betreuungsangebot nutzen und so ihre Fähigkeiten und Kompetenzen besser entwickeln, betont die OLA. Ein in der Kernzeit beitragsfreier Kindergarten fördere Chancengleichheit und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf: „Das sollte eine kommunale Pflichtaufgabe sein - gerade in dieser für Kinder ungemein belastenden Zeit.“
Abgestimmt wird in der Stadtratssitzung am Dienstag, 23.02., um 16.30 Uhr im Onoldiasaal.